In den letzten Jahrzehnten haben sich die Nanowissenschaften etabliert und sind ohne Frage zu einem, wenn nicht dem wichtigsten, fachübergreifenden Forschungsgebiet in den Naturwissenschaften geworden. Dies lässt sich an der Vielzahl der Nobelpreise in den vergangenen Jahren in Physik und Chemie ablesen, die damit im Zusammenhang stehen. In den Nanowissenschaften steht eine Miniaturisierung von funktionalen Strukturen im Vordergrund, wobei Längenskalen von Mikrometern (ein Tausendstel Millimeter) bis hin zu Nanometern überbrückt werden (was dann nur noch ein Millionstel Millimeter ist). Im Nanometerbereich spielen Quanteneffekte eine zentrale Rolle, was bedeutet, dass die klassische Physik versagt. Wesentliche Abläufe der Physik, Chemie und in den Biowissenschaften finden im Größenbereich weniger Nanometer statt, sodass die Nanowissenschaften schon von sich aus interdisziplinär sein müssen. Nicht nur die experimentelle Charakterisierung in diesen Größenordnungen ist wichtig, auch die genaue theoretische Beschreibung der Phänomene in diesen Dimensionen stellt eine Herausforderung dar. Weiterhin ist das Verständnis von Grenzflächen (wie fest-flüssig, flüssig-gasförmig und fest-gasförmig) von grundlegender Bedeutung, da sie die Wechselwirkungen bei der Agglomeration von kleinen zu großen Teilchen definieren.
Mit der Doctoral Academy „NanoGraz“ möchten wir die interdisziplinären Bemühungen in diesem Themenkomplex weiter verstärken und die beteiligten Institute stärker miteinander verknüpfen, wodurch eine gemeinsame, zusammenhängende Wissens- und Erkenntnisbasis geschaffen wird.