Die Universität Graz zeichnet seit 2013 jährlich die besten BetreuerInnen von DoktorandInnen aus. In diesem Jahr konnte der mit 2000 Euro dotierte Seraphine-Puchleitner-Preis an den Chemiker Leonhard Grill überreicht werden. Die Anerkennungspreise gingen an den Psychologen Mathias Benedek, Ulla Kriebernegg vom Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung sowie an den Rechtswissenschafter Thomas Garber. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Verleihung am 26. Mai online ausgerichtet.
Zum Hauptpreisträger
Leonhard Grill schafft mit seiner aktiven DoktorandInnen-Betreuung jene produktiven forscherischen Freiräume, die wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn besonders ermöglichen. Die gemeinsame Arbeit mit Nachwuchsforschenden fasst er als konstruktiven, auf intellektueller Neugier basierenden Austausch auf, der dazu dient, neue Fragen aufzuwerfen, unkonventionelle Zugänge auszuprobieren und scheinbar „verrückte“ Ideen zu entwickeln.
Er bindet sie intensiv in die Tätigkeiten der fachspezifischen Scientific Community ein, unterstützt bei Vorträgen, Publikationen und Anträgen, zudem hat er einen Journal Club eingerichtet, bei dem die kritische mündliche Hinterfragung der Thesen in „fremden“ wissenschaftliche Artikeln intensiv geübt wird, was zur Entwicklung besonderer Fähigkeiten bei der Anregung von Diskursen durch die DoktorandInnen führt, wie sich immer wieder bei Fachkonferenzen und wissenschaftlichen Tagungen zeigt.
Hintergrund zum Preis
Seraphine Puchleitner (1870–1952) immatrikulierte im Studienjahr 1898/99 als erste ordentliche Hörerin an der Uni Graz. Sie studierte Geographie im Hauptfach und Geschichte im Nebenfach und promovierte am 1. Juli 1902 als erste Frau an der Universität Graz zur Doktorin der Philosophie.