Vegane Ernährung liegt im Trend. Dabei kann es jedoch zu einer Unterversorgung mit gewissen Spurenelementen kommen. Forscher:innen der Universität Graz haben deshalb die Konzentration von Jod in veganen Milch-Ersatzprodukten untersucht. Das Ergebnis: Der Jod-Gehalt in Milchprodukten ist um ein Vielfaches höher als in den veganen Alternativen.
Die Hauptquelle für Jod ist in Österreich eigentlich das normale Tafelsalz. Allerdings gäbe es in den Supermärkten auch Salz ohne das Spurenelement, sagt der Studienleiter und Co-Autor Jörg Feldmann: „Wer sich vegan ernährt, sollte beim Einkauf wirklich darauf achten, immer jodiertes Salz zu kaufen.“
Das Element ist für Menschen unverzichtbar. „Alle Organsysteme des Menschen (insbesondere das Nervensystem) sind auf Jod angewiesen“, erklärt der Professor am Institut für Chemie der Universität Graz und Honoury Professor an der University Aberdeen.
Jod ist zudem für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur sowie Teilung und Wachstum von Zellen wichtig. Eine Unterversorgung kann sich durch eine Vergrößerung der Schilddrüse als Kropf bemerkbar machen. Es kann auch zu mentalen Einschränkungen und Trägheit kommen.
Tafelsalz ohne Jod
Ausgangspunkt der Studie war allerdings nicht Österreich, sondern Schottland. Denn in Großbritannien wird nicht das Salz mit Jod angereichert, sondern das Futter für Kühe. Über die dadurch erhöhte Konzentration in Milchprodukten soll die Bevölkerung mit dem Spurenelement versorgt werden. Die Studie zeigt nun: Wer in Großbritannien auf tierisches Eiweiß verzichtet, riskiert eine Unterversorgung.
Publikation:
Ali Alzahrani, Rainer Ebel, Gareth Norton, Andrea Raab, Joerg Feldmann. Iodine in plant-based dairy products is not sufficient in the UK: A market survey. Journal of Trace Elements in Medicine and Biology, Volume 79